Claire Huangci & Aris Quartett

SAMUEL BARBER

Klaviersonate es-Moll, op. 26

 

FANNY HENSEL

Streichquartett Es-Dur, Werksverzeichnis 3030

 

CÉSAR FRANCK

Klavierquintett in f-Moll, Werksverzeichnis 654

Aris Quartett

Klavier Claire Huangci


Die Neugier auf zu unrecht vergessene Meisterwerke, die das Opernprogramm der Festspiele seit Jahren durchzieht - man denke an „Le roi Artus, Königskinder, Francesca da Rimini etc.“ - spiegelt sich auch im Kammermusikprogramm.

 

Claire Huangci und das Aris Quartett haben einen Abend voller spannender Entdeckungen zusammengestellt:  Die Klaviersonate op. 26 ist die einzige, die Samuel Barber je geschrieben hat. Er kombiniert auf geniale Weise traditionelle Sonatenformen und Fugen mit den Kompositionstechniken des 20. Jahrhunderts wie Zwölftonschrift und Motiventwicklung. 

 

Fanny Mendelssohn, verheiratete Hensel und große Schwester von Felix, wird zu Recht als bedeutendste Komponistin der deutschen Romantik bezeichnet. Dennoch durfte sie lediglich die sonntäglichen Hauskonzerte  im Mendelssohnschen Garten – unter dem Namen „Sonntagsmusiken“ eine Institution  in Berlin – zum Anlass nehmen, vereinzelt mit eigenen Kompositionen hervorzutreten. Das Streichquartett in Es-Dur ist Fannys einzige Quartettkomposition und in seiner Form- und Gedankenfreiheit zukunftsweisend.

 

Einer weiteren Rarität begegnet man mit dem Quintett f-Moll von César Franck. Franck erkannte den Beginn einer neuen Epoche französischer Musik und löste bisher geltende Formen und Harmonien quasi impressionistisch auf. Das gefiel damals - im Gegensatz zu heute - nicht allen: Bei der Uraufführung saß Francks Freund Camille Saint-Saëns am Klavier, der seiner Geringschätzung dieser Komposition dadurch Ausdruck verlieh, dass er beim Verlassen der Bühnen die ihm gewidmete Partitur liegen ließ. Der Abend in Erl lädt ein, sich selbst ein Bild zu machen.

 

Do 25. Jul
19:00 Uhr → Festspielhaus

Aris Quartett

Claire Huangci

Klavier


Aris Quartett

Ausdrucksstark, dynamisch, eindrucksvoll: Seit über einem Jahrzehnt ist das Aris Quartett auf den internationalen Bühnen zuhause. Mit seiner unverwechselbaren Klangsprache gehört es längst zur Top-Riege der Kammermusik.

Zu den Auftrittsorten der Musiker zählen Säle wie die Londoner Wigmore Hall, die Elbphilharmonie Hamburg, das Herbst Theatre San Francisco oder die Philharmonie de Paris. Hochkarätig ist die Auswahl ihrer Kammermusikpartner: Christiane Karg, Tabea Zimmermann, Daniel Müller-Schott, Eckart Runge, Kit Armstrong und Nils Mönkemeyer.

 

Das Ensemble widmet sich auch genreübergreifenden Projekten, so etwa mit dem Jazz-Pianisten Omer Klein. Von Beginn an legten die Musiker zudem ein besonderes Augenmerk auf zeitgenössische Musik. Komponisten wie Lukas Ligeti, Gerald Resch, Misato Mochizuki und Pierre-Dominique Ponnelle vertrauen dem Quartett Uraufführungen ihrer Werke an.

2009 in Frankfurt am Main gegründet, spielt das Aris Quartett, zu dessen wichtigsten Mentoren Günter Pichler (Alban Berg Quartett) zählt, bis heute in unveränderter Besetzung.

Der Erfolg des Ensembles kommt nicht von ungefähr: Mit zahlreichen ersten Preisen bei renommierten Wettbewerben gelang dem Aris Quartett schnell der internationale Durchbruch. Die Musiker wurden zudem als „ECHO Rising Stars“ der European Concert Hall Organisation ausgezeichnet, zählten zu den „New Generation Artists“ der BBC und erspielten sich beim Internationalen Musikwettbewerb der ARD in München gleich fünf Preise.

 

Neben regelmäßigen Auftritten in Radio und TV hat das Aris Quartett mittlerweile schon sechs von der Fachpresse vielbeachtete Album-Produktionen vorgelegt. 2023 und 2024 folgen weitere Veröffentlichungen bei der Deutschen Grammophon und auf STAGE+.


Claire
Huangci

Die junge Pianistin Claire Huangci, Gewinnerin des ersten Preises sowie des Mozartpreises beim Concours Géza Anda 2018, zieht ihr Publikum durch „glitzernde Virtuosität, gestalterische Souveränität, hellwache Interaktion und feinsinnige Klangdramaturgie“ (Salzburger Nachrichten) in den Bann. Ihre große Wandlungsfähigkeit beweist sie mit einem ungewöhnlich breiten Repertoire, in das sie auch immer wieder selten aufgeführte Werke auf­nimmt. In Solorezitalen und als Partnerin internationaler Orchester wie dem Radio-Sinfonie­orchester Stuttgart, dem Ton­halle-Orchester Zürich, dem RSO Wien, dem Mozarteumor­chester Salzburg, dem China Philharmonic Orchestra, dem Vancouver Symphony Orchestra sowie dem Tschaikowsky-Symphonieorchester des Moskauer Rundfunks konzertierte Claire Huangci in international bedeutenden Konzertsälen wie der Carnegie Hall New York, dem Wiener Konzerthaus, der Elbphilharmonie und der Suntory Hall Tokyo. Nach Claire Huangcis vielgelobten Einspielungen der Chopin Nocturnes (2017) und der Rachmaninow Préludes (2019), erschien kürzlich ihre erste Orchester-CD mit den frühen Klavierkonzerten von Paderewski und Chopin.


Veröffentlichungen:

  • "The Rachmaninov Preludes", Berlin Classics 2018
  • "Beethoven Rarities", Rondeau 2018
  • "A Chopin Diary - The Complete Nocturnes", Berlin Classics 2018
  • "Domenico Scarlatti - Piano Sonatas", Berlin Classics 2015
  • "The Sleeping Beauty - Ballet Transcriptions", Berlin Classics 2013

Produktionen bei den Tiroler Festspielen Erl:

  • "Chopin: Von Polen in die Pariser Salons"